Wer hat Lust auf großen Aufwand, wenn es um die Ernährung geht? Wer möchte gerne zahlreiche, preisintensive Nahrungsergänzungsmittel einnehmen um seine Darmgesundheit zu verbessern? Wer hat Zeit, jeden Tag 2 Stunden in der Küche zu verbringen, zusätzlich zu der Zeit, die er benötigt um die Nahrungsmittel einzukaufen?
Zeit ist Geld. – Gesundheit auch!
Weil ich weiß, dass nahezu alle meiner Kunden wenig Zeit haben und gleichzeitig viel leisten müssen, sind die effektiven Methoden die Methoden der Wahl!
Zwei der effektivsten Methoden um etwas für seine Darmgesundheit zu tun, habe ich von Dr. Tom O’Bryan auf dem YPSI Functional Nutrition Seminar gelernt und natürlich gleich in der Praxis getestet. Ergebnis: Das erste Versprechen, dass es einfach und zeitsparend funktioniert haben die beiden Tipps schon mal gehalten. Die Effektivität wird sich nach einiger Zeit der Umsetzung beweisen, erste Verbesserungen sind schon spürbar. Doch worum geht es denn jetzt eigentlich genau?
Kochen für die Darmgesundheit
Wie in den beiden Artikelteilen eins und zwei beschrieben, ist unser Darm eines der wichtigsten Organe des Körpers, wenn es um Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheit allgemein geht. Gleichzeitig sorgen unsere Lebensweise und Ernährung oft dafür, dass der Darm nicht optimal arbeiten kann. Wir verschenken so viel Potential und entwickeln langfristig Dysfunktionen. Ein Hauptverursacher dieser Dysfunktionen ist Gluten, welches sich vor allem in Weizen, Gerste und Roggen findet. Gluten kann die Darmschleimhaut löchrig machen und so Tür und Tor öffnen für Krankheitserreger und Gifte aller Art.
Wir können die Zeit nicht zurückdrehen – oder doch?
Was nun aber, wenn bereits ein löchriger Darm vorliegt aber noch keine Beschwerden bestehen? Der sinnvollste Weg ist es, die Stressfaktoren des Darms zu minimieren und gleichzeitig die Ernährung so anzupassen, dass die benötigten Nährstoffe aufgenommen werden, die wir brauchen um unsere Darmflora gesund zu halten.
Drittens muss aber natürlich auch die Darmschleimhaut wieder aufgebaut werden. Dazu hat uns Dr. O’Bryan zwei einfache Rezepte mit gegeben.
Apple Sauce
Für das erste Rezept brauchen Sie folgende Zutaten:
- 4 Äpfel (bio, am besten Braeburn)
- Zimt (Ceylon)
- (gefiltertes) Wasser
Die Äpfel werden gewaschen und grob zerkleinert. Danach werden sie mit Schale in einen Topf gegeben und zu einem ⅓ mit Wasser bedeckt. Nun noch eine Prise Zimt dazu und aufkochen. Wenn das Wasser kocht, so lange weiterkochen lassen, bis die Schale der Äpfel zu glänzen beginnt (ca. 6-8 min.) Nun durchrühren und die Apple Sauce abkühlen lassen und in Gefäße füllen. Sie ist nun ca. 5 Tage im Kühlschrank haltbar.
Wie machen gekochte Äpfel den Darm gesund?
In den Äpfeln ist Pektin enthalten. Dieser Ballaststoff dient den Darmbakterien einerseits als Nahrung. Man verwendet Apfelpektin in der Lebensmittelindustrie vor allem als Geliermittel. Auch in Medikamenten zur Behandlung von Durchfall kann Pektin enthalten sein. Weiterhin erhöht Pektin die so genannte „Intestinal Alkaline Phosphatase (IAP)“ – ein Protein, welches Entzündungen im Darm mildert und die Verteidigungsbarriere, die Darmschleimhaut stärkt.
Weiterhin entgiftet das Pektin die Lipopolysaccharide (LPS), Ausscheidungsprodukte bestimmter Bakterien deren Bestandteile als Endotoxine im Darm wirken.
Dosierung: Eine optimale Dosierung stellt laut Dr. O’Bryan 2-3 Teelöffel 3 mal am Tag dar.
Oma hat’s gewusst!
Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an die Brühe, die er als Kind bekommen hat, als sich eine Erkältung angebahnt hat. Dieses zweite Rezept von Dr. O’Bryan ist etwas zeitaufwändiger, lässt sich dafür aber für eine längere Zeit vorbereiten.
Sie benötigen für ca. 2 l Knochenbrühe:
- 1 kg Fleisch-/Markknochen vom Weiderind (Elbweiderind Graditz), Weidehuhn, Wild etc.
- ein Bund Suppengrün
- 2 Liter Wasser
Die Knochen werden im Grundrezept ohne Fett in einem Topf angeröstet und dann mit dem Suppengrün aufgefüllt. Anschließend wird der Bratensatz mit Wasser abgelöscht und die Suppe mehrere Stunden bei niedriger Hitze geköchelt (4-6 Stunden). Nach dem Abkühlen kann man sie durch ein feines Sieb gießen und portionieren und einfrieren und hat so für eine Weile Vorrat.
Wie macht Knochenbrühe den Darm gesund?
Durch das lange Köcheln werden viele Mineralien aus den Knochen herausgelöst. Das hilft bei Erkältungen oder einfach als Nährstoffbombe in der Ernährung.
Speziell hilfreich für die Darmschleimhaut und damit Darmgesundheit ist jedoch das so genannte Gelatinetannat. Diese Verbindung von Gelatine und Tanninsäure, legt sich wie eine Schutzschicht über die Darmschleimhaut und lässt diese darunter heilen. Dr. Terry Walsh empfiehlt in Ihrem Buch bis zu einem Liter Knochenbrühe pro Tag zu trinken. Hier ist jedoch dringend zu empfehlen, sich in kleinen Schritten zu steigern. Wie immer gilt: Das Bauchgefühl entscheidet!
Einfache Lösungen sind nachhaltige Lösungen
Mit diesen beiden Rezepten und den Empfehlungen aus den beiden anderen Artikeln haben Sie natürliche Ansätze in den Händen, um Ihre Darmgesundheit zu unterstützen. Selbstverständlich sollten Sie bei Beschwerden immer einen Arzt aufsuchen und diese abklären lassen! Trotzdem kann Ihre Ernährung einen wichtigen Beitrag leisten, leistungsfähiger und gesünder durchs Leben zu gehen.
Der Takeaway Punkt der drei Artikel
Ihre Darmgesundheit gilt es vor allem über die Ernährung und Ihren Lifestyle zu unterstützen. Gezielte Nahrungsmittelauswahl und der Verzicht auf bestimmte Antinährstoffe kann einen großen auch spürbaren Unterschied ausmachen. Wie immer gilt: Qualität vor Quantität! Wenn Sie also Ihren nächsten Wocheneinkauf erledigen, packen Sie unbedingt eine Auswahl der empfohlenen Lebensmittel in Ihren Wagen und probieren die Rezepte aus. Geben Sie Ihrem Darm einige Zeit um sich umzustellen. Sie werden überrascht sein, wie vital und frisch Sie sich plötzlich fühlen. Viel Erfolg beim Entdecken Ihrer neuen Fitness aus dem Bauch!