Seitdem Selbstoptimierung und gesunder Lebensstil in den Medien und im Internet so präsent sind wie noch nie, ist es für viele Menschen eine Herausforderung den für sich passenden Weg zu finden.
Viele Influencer und Medienschaffende verkaufen die eine oder andere Ernährungsweise als den heiligen Gral. Meistens handelt es sich um Extreme. Wie also zurechtfinden?
Je mehr Auswahl, desto schwieriger?
Das könnte man meinen. Vor nicht allzu langer Zeit haben sich die Menschen noch relativ ähnlich ernährt. Der Arbeitstag gab den Rhythmus vor. Die Mittagspause war um 12.00 Uhr. Zum Abendbrot gab es Brot. Für Sonntag war meistens die einzige Fleischmahlzeit vorgesehen.
Das änderte sich erst in den letzten 20-30 Jahren. Heute wird aus jeder Ernährungsweise eine Wissenschaft gemacht.
Dogmen und Extreme regieren die Ernährungswissenschaft und -praxis
Veganismus. Carnivore Diät. Low Carb oder sogar die Ketogene Ernährung. Low Fat. Intermittierendes Fasten 16-8 oder 5:2.
Wenn das mehr nach Religion oder Bullshit Bingo klingt – gar nicht so weit daneben!
Tatsache ist, jede Ernährungsform braucht heute ein griffiges Kunstwort. So kann sich jeder einem Lager zuordnen und sich zugehörig fühlen – gerne auch aus moralischen Gründen.
Dabei vergessen viele, worum es beim Essen vor allem geht: Nährstoffversorgung – Energieaufnahme – Genuss – soziales Beisammensein – Kultur.
Dogmen führen zur Suche nach dem Nichtfindbaren
Das Problem wie so oft: Wir suchen nach der einen, für immer passenden Ernährungsform – nach Stabilität. Das ist etwas ganz natürliches. Chaos macht vielen Menschen Angst. Chaos soll beherrscht werden – der Wunsch danach ist Menschlich und auch in gewissen Grenzen gut und hilfreich.
Wenn das beherrschte Chaos aber zum Selbstzweck verkommt oder Flexibilität nicht mehr möglich ist, dann sind wir nicht weit weg von eine Essstörung oder einem kindlich–verbockten Trotzverhalten. Obwohl wir merken, dass uns eine Ernährungsform nicht gut tut und nicht mehr zu unserem Alltag passt, halten wir starr an ihr fest. Wir müssten uns ja sonst eingestehen, falsch gelegen zu haben. Vielleicht haben wir schon vielen Menschen stolz von unserem heiligen Ernährungsgral erzählt. Möglicherweise haben wir in den letzten Jahren gelitten und verzichtet, nur um festzustellen, dass all das gar nicht nötig war.
Egal! Jetzt heißt es Größe zeigen, ehrlich mit sich sein und den alten Staub abschütteln!
Deshalb verwende ich Individualisierung statt Dogmen
Weil jeder Mensch einzigartig ist und jeder unterschiedliche Herausforderungen und Abläufe im Alltag hat, unterstütze ich Menschen dabei, die für sie passenden Ernährungsprinzipien zu finden.
Sind diese starr?
Nein!
Müssen diese für immer beibehalten werden?
Auf keinen Fall!
Enthalten diese religiöse Wahrheiten oder moralische Belehrungen?
Natürlich nicht!
Vielmehr orientieren sie sich an den Anforderungen des einzelnen Menschen und versorgen ihn dazu mit dem, was er braucht. Schmecken soll es auch noch und man sollte sozial kompatibel bleiben – ein häufig unterschätzter Punkt, der die langfristige Umsetzbarkeit sicherstellt.
Fazit:
Wenn ein Coach das eine Ernährungsprinzip als das ultimativ wirkungsvolle proklamiert – nehmen Sie weit Abstand davon! Sie wissen schon: „Die Wissenschaft hat in einer bahnbrechenden Studie festgestellt dass…“
Na und? Wenn es mir nicht schmeckt, werde ich es nicht auf Dauer umsetzen!