In diesem Artikel soll es darum gehen wie durch die schrittweise Änderung unserer Gewohnheiten Umstellungen in Training und Ernährung langfristig gelingen können.
Häufig erzählen mir Kunden von verschiedenen Diäten, die sie bereits hinter sich haben: Da haben sie mal eine Zeitlang Low Carb versucht, Fasten war mal dabei, auch Low-Fett wurde getestet und nun aktuell steht man bei der veganen Ernährung und kommt aber auch nicht mehr so richtig vorwärts.
Alle vorgenannten Ansätze haben eines gemeinsam: Sie alle stellen ein Extrem dar. Das Spannende dabei ist jetzt, dass jede dieser Varianten zu Beginn ein gutes Gefühl und auch Fortschritt ermöglicht. Das liegt einfach daran, dass der Körper einem veränderten Ablauf ausgesetzt wird.
Gleiches gilt auch übrigens für das Training: Egal welches Trainingsprogramm ich zu Beginn trainiere, ich werde eine gewisse Zeit lang Fortschritt erreichen und es wird mir wahrscheinlich eine gewisse Zeit lang Spaß machen. Das Wichtige für den Erfolg ist aber nicht der Sprint zu Beginn sondern ob etwas langfristig funktioniert.
Gewohnheiten verändern bei der Ernährungsoptimierung
Das Entscheidende und das was uns am Ende ausmacht, unsere Körperzusammensetzung beeinflusst, darüber entscheidet, wieviel Körperfett wir haben und wie fit wir uns fühlen und ob wir Heißhunger haben oder uns gut konzentrieren können sind unsere Gewohnheiten. Die Dinge die wir in 80 bis 90% der Fälle tun, machen aus wer wir sind und wie erfolgreich wir mit etwas sind.
Es sind nicht die 4 Wochen Diät die wir im Jahr halten die uns einen schlanken und leistungsfähigen Körper ermöglichen. Es sind nicht die 6 Wochen Fitnessstudio in denen wir motiviert aber planlos trainieren um dann die Lust zu verlieren, die uns Kraft und Muskelmasse schenken. Es sind die restlichen 50 Wochen in denen wir uns nicht strukturiert ernähren in denen wir keinen Sport treiben, die dafür sorgen dass wir im neuen Jahr wieder mit neuen Vorsetzen einen neuen Versuch starten werden.
Gewohnheiten zu verändern braucht einen Plan und Geduld
Wenn wir nun endlich dieses Ewige Hamsterrad verlassen möchten und wirklich nachhaltig fitter und gesünder werden wollen dann müssen wir an den Gewohnheiten ansetzen. Und das dauert!
Man kann ungefähr davon ausgehen dass die Änderung oder die Etablierung einer Gewohnheit einen Monat Zeit in Anspruch nimmt. Ein Monat voll Fokus, viel Zeitaufwand, mit hohem Energieeinsatz und bestimmt auch dem ein oder anderen Rückschlag. Nach dem Monat und einer konsequenten Umsetzung haben wir die Gewohnheit aber etabliert und es fällt uns sehr viel leichter, sie einfach weiter umzusetzen, häufig sogar ohne weiterhin bewusst darüber nachzudenken.
Wie kommen wir zu guten Gewohnheiten?
Da bin ich als Personaltrainer der Ideengeber.
Nicht alles was man tun könnte oder auch tun müsste, sollte man als erstes und auf einmal tun. Entscheidend ist dass wir mit der Umstellung starten, die zu Beginn größten Effekt auf das Wohlbefinden haben wird. Was das individuell ist, dafür nutze ich verschiedene Test- und Messmethoden und empfehle praxisnahe Gewohnheitsänderungen.
Speziell der praxisnahe Ansatz ist sehr wichtig. Was nützt die schönste Theorie, wenn ich sie in meinem Alltag nicht umsetzen kann? Wenn aber der Kunde im Beratungstermin sagt: „Wie, das war’s schon?“, dann weiß ich, dass die Umstellung funktionieren wird. Denn der Kunde geht davon aus, dass sie ihm so leicht fallen wird, dass er lieber noch eine weitere Aufgabe gehabt hätte. Die bekommt er aber nicht, weil auf dem Papier Umstellungen häufig leichter klingen, als sie in der Realität mit all den anderen Stressfaktoren dann wirklich sind.
Konkret könnte es sein, dass wir den Ablauf der Ernährung am Tag beibehalten aber einzelne Nahrungsmittel im Frühstück austauschen. Es macht zum Beispiel für den Blutzuckerspiegel einen großen Unterschied, welche Art Brot ich esse, ob ich überhaupt Brot esse, oder ob ich vielleicht mit einer Eiweiß und fetthaltigen Variante besser fahre.
Änderungen führen zu Veränderung
Alle anderen Dinge die auch noch helfen würden stellen wir in dieser Phase nicht um. Das erhöht den Fokus auf die eine große Umstellung und gibt uns für die Zukunft Ansatzmöglichkeiten, die wir mit dem gleichen großen Fokus angehen können und damit erfolgreich umstellen können, wie die erste.
Und noch etwas: der Kunde im dritten Beratungstermin ist ein anderer Mensch, als der, der mir im Erstgespräch gegenüber gesessen hat und auch als der, der im ersten Beratungstermin die ersten Empfehlungen bekommen hat. Durch die Umsetzung hat sich im Körper schon viel verändert. Der Blutzuckerspiegel verläuft konstanter. Es gibt kein Mittagstief mehr. Die Mikronährstoffversorgung ist deutlich besser und damit laufen viele Stoffwechselprozesse im Körper besser ab. Durch ein Mehr an Bewegung und Training, ob bei mir im Studio oder im Fitnessstudio oder zu Hause, ist das gesamte System in Bewegung geraten. Somit werden auch die Empfehlungen in Termin 3 oder 5 fortgeschrittener ausfallen, als die Empfehlungen die für die ersten Verbesserungen nötig waren.
Halten wir zusammenfassend fest:
Diäten sind Mist!
Langfristiger Erfolg entsteht nur über die Veränderung von Gewohnheiten.
Dabei ist immer Luft für Abweichungen (10 bis 20% der Mahlzeiten können frei gewählt werden) und es ist kein Verzicht nötig.